Am Dienstag verabschiedete sich unser geschätzter Kollege Meinhard Pradel in seinen wohlverdienten Ruhestand. Nach 33 Jahren, die er mit Leidenschaft und Hingabe die Fächer Geschichte und Sport am GSO unterrichtet hat, durften wir zusammen mit ihm seinen Abschied in der Pausenhalle feiern.
Meinhard Pradel hat das GSO auf besondere Weise geprägt: Er war insgesamt achtmal Jahrgangsstufenleiter und 17 Jahre lang mit großem Engagement SV-Leiter und Vertrauenslehrer. Gemeinsam mit Herrn Thiemeyer baute er nach und nach die IT am GSO auf und war Mitbegründer des berühmten GSO-Hallenmasters. Ein Herzensprojekt war das Aufrechterhalten der Veranstaltung zum Andenken an die Reichspogromnacht, die er jahrelang mitgestaltete und sich stets dafür eingesetzt hat, dass das GSO an der Gedenkveranstaltung seinen Beitrag dazu leistet. Er lebte den Schüler:innen damit vor, dass es wichtig ist, sich zu erinnern, aber nicht, weil wir es müssen, sondern weil wir es wollen.
Zu Beginn der Abschiedsfeier ergriff Herr Pradel selbst das Wort, um sich bei seinen Kolleginnen und Kollegen für die wunderbare Zeit am GSO zu bedanken und betonte, dass er den menschlichen Umgang an unserer Schule von Anfang an geschätzt hat. Wie er selbst resümierte, durfte er hier Fehler machen, einfach Mensch sein und hat gerade in Krisenzeiten immer Unterstützung und Hilfe von seinen Kolleginnen und Kollegen erfahren dürfen. Er bedankte sich für die Anerkennung und den Respekt, dem man ihm stets zukommen ließ.
Der Schulleiter Dirk Zacharias betonte in seiner Ansprache den unermüdlichen Einsatz für politische Bildung, sein Engagement für die Schüler:innen und seine Leidenschaft für die Fächer, die er unterrichtet hat. Er sei eben nicht nur ein Turnlehrer, wie Herr Pardel sich selbst bezeichnet, sondern ein Leuchtturm am GSO, ein Wahrer der GSO-Werte, der sich stets für politische Bildung und Toleranz an unserer Schule einsetzte. Mit seiner einzigartigen Gabe, Menschen mit seiner gelebten Begeisterung und seinen wohlbedachten Worten in seinen Bann zu ziehen, erreichte er nicht nur viele Schüler:innen, sondern faszinierte auch das gesamte Kollegium. Dies spiegelte sich auch in der Rede der diesjährigen Abiturienten wider, die ihn scherzhaft als “pradelpedia” betitelten. Diese liebevolle Bezeichnung verdeutlicht das Talent von Herrn Pradel, sein umfangreiches historisches Wissen nicht nur lehrreich, sondern auch spannend und fesselnd zu vermitteln. Viele Schüler:innen haben durch ihn ein tieferes Interesse an Geschichte entwickelt und seinen lebendigen Erzählungen von historischen Ereignissen fasziniert gelauscht.
Der Vorsitzende des Schulvereins, Herr Achaz von der Schulenburg, hob ebenfalls die Faszination hervor, die Herr Pradel sowohl bei den Eltern als auch bei den Schüler:innen auslöste, beispielsweise, als er an den Informationsabenden das Prinzip der Lifekinetik vorstellte. Darüber hinaus sei er ein Mensch mit klarem Verstand, der für seine Überzeugungen steht und sich nicht scheut, für diese einzutreten.
Rania Fächner konnte sich ihren Vorrednern nur anschließen. Sie erzählte, dass sie – selbst Schülerin von Meinhard Pradel – in ihrer Schulzeit immer von dessen enormer Kenntnis begeistert war und mit Begeisterung seinen Ausführungen lauschte. Sie ergänzte aber auch, dass eine seiner weiteren Stärke darin liege, dass er den Schüler:innen immer auf Augenhöhe begegnete. Sie schloss ihre Rede mit den berührenden Worten, dass er stets ein verlässlicher Kompagnon war und eine große Lücke hinterlässt.
Alle Reden des Abends bewiesen, dass sein Einfluss auf Generationen von Schüler:innen unverkennbar war und seine ruhige, aber bestimmte Art des Unterrichtens vielen in Erinnerung bleiben wird.
Und wie Frau Fächner passend festhielt: Der Pradel verlässt zwar das Schloss, aber er bleibt immer ein Teil davon.
Lieber Meinhard, vielen lieben Dank für deine Expertise, deine gelebte Menschlichkeit und dein unglaubliches Engagement am GSO. Wir wünschen dir von Herzen alles Gute für deinen wohlverdienten Ruhestand und freuen uns darauf, dich von Zeit zu Zeit am GSO begrüßen zu dürfen.