Ethische Grenzfragen im Klassenzimmer: Einblicke in die Schwangerschaftskonfliktberatung
Was bedeutet es, in einer schwierigen Lebenssituation eine Entscheidung treffen zu müssen – mit ethischen, rechtlichen und persönlichen Konsequenzen? Dieser Frage geht der Religionskurs der Einführungsphase (EF) unseres Gymnasiums derzeit intensiv nach. Im Fokus steht dabei das Thema Abtreibung, das im Unterricht aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet wurde: juristisch, religiös, ethisch – und nicht zuletzt persönlich.
Ziel dieses Unterrichtsvorhabens ist es, die Jugendlichen zu einer fundierten Meinungsbildung zu befähigen, indem sie komplexe Zusammenhänge erkennen, sich mit verschiedenen Sichtweisen auseinanderzusetzen und das eigene Urteil verantwortungsvoll reflektieren.
In diesem Zusammenhang besuchte Frau Sabine Schlüter-Laupert, Beratungsfachkraft der Beratungsstelle Donum Vitae in Lippstadt, den Religionskurs kurz vor den Osterferien. Sie gab den Schülerinnen und Schülern einen eindrucksvollen Einblick in ihre Arbeit mit Frauen, die ungewollt schwanger geworden sind und berichtete anschaulich von den Abläufen in der Schwangerschaftskonfliktberatung, verschiedenen – anonymisierten, aber dennoch konkretisierten - Fallbeispielen aus ihrem Arbeitsalltag, den Zielen der Beratungen – wie etwa Hilfe zur Selbsthilfe und ergebnisoffene Unterstützung – und weiteren Tätigkeitsfeldern der Beratungsstelle, wie die Trauerbegleitung, die Beratung bei unerfülltem Kinderwunsch sowie bei der pränatalen Diagnostik.
Die Schüler: innen zeigten großes Interesse und beteiligten sich rege an der anschließenden Diskussion. Dabei wurde auch deutlich: Schwangerschaftskonflikte sind kein „Frauenschicksal“ allein – auch Jungen und Männer tragen Verantwortung und haben Gesprächsbedarf.
Die Begegnung mit Frau Schlüter-Laupert hat die Jugendlichen nicht nur informiert, sondern auch emotional bewegt und zum Nachdenken angeregt. Sie zeigte eindrucksvoll, wie wichtig kompetente Anlaufstellen wie Donum Vitae für Betroffene sind – Orte, an denen man in besonderen Lebenslagen nicht allein gelassen wird.
Wir bedanken uns herzlich bei Frau Schlüter-Laupert für ihren engagierten Besuch und die wertvollen Einblicke in ihre Arbeit!