Um die jungen Menschen möglichst umfassend bilden zu können, wurde der Schule eine Tagesheimschule mit Silentium angegliedert, die damals eine der ersten dieser Art in Nordrhein-Westfalen war. Damals wie heute freuen wir uns über ein vielfältiges, auch finanzielles Engagement der Elternschaft - ein "Schulgeld" wurde und wird am GSO aber keinesfalls erhoben.
Leben und Arbeiten in der Schule sind geprägt von einem freien, offenen Verhältnis untereinander. Die Freiheit, ohne Angst Fragen zu stellen, eine eigene Meinung zu vertreten, Kritik zu äußern und die Bereitschaft Kritik anzuhören machen es möglich, dass eine Atmosphäre des Lernens und Lehrens und ein Umgangsstil untereinander gelebt werden, welche diese Schule prägen.
Das Gymnasium Schloss Overhagen bietet das Abitur nach dreizehn Schuljahren (G9) an und versteht sich als eine Schule, in der zur Selbstverantwortung und zur Mitverantwortung erzogen wird. Für das Hineinwachsen in die Selbstverantwortung leiten wir dazu an, eigenes Tun zu überprüfen, Wertmaßstäbe anzulegen und gegebenenfalls sich selbst zu korrigieren, so dass die Korrektur von außen abnehmen kann und die Selbstverantwortung der Heranwachsenden zunimmt. Gleichzeitig soll aber auch bei den Lernenden das Bewusstsein dafür geweckt oder gestärkt werden, dass wir für die Gemeinschaft, in der wir leben und lernen, Mitverantwortung tragen.
Dazu gehört, Hilfsbereitschaft zu üben und - was schwerer zu verwirklichen ist - nicht wegzuschauen, wenn Unrechtes geschieht. Dafür ist es von großer Wichtigkeit, gewaltlose Konfliktbewältigung zu lernen und zu üben. Die Diskussion in Offenheit "mit der Bereitschaft, Kritik zu üben und Kritik anzuhören" wird von uns für wichtig gehalten und von uns geübt. Verständnis für die Meinungen anderer soll gewonnen werden, in vergleichenden Begründungen müssen unterschiedliche Meinungen verarbeitet und schließlich Lösungen gesucht werden.
Nur in einer solchen angstfreien und auf Vertrauen basierenden Atmosphäre kann Lernen Freude bereiten, können sich Neugier und Motivation entwickeln. Diese wiederum sind Voraussetzung für gute Leistungen, für dauerhaften Lernzuwachs und fundierten Wissenserwerb.
Leistung, ein Schlüsselbegriff unserer Gesellschaft, soll am Gymnasium Schloss Overhagen als etwas Positives erlebt werden. Unsere Schule will die Leistungsbereitschaft der Schülerinnen und Schüler fördern. Wir verstehen Leistung nicht einseitig kognitiv, sondern fassen darunter auch Kreativität, soziale Kompetenz und Kommunikationsfähigkeit. Dabei orientieren wir uns an der Förderung der individuellen Begabungen unserer Schülerinnen und Schüler.
Wir sind sicher, dass die uns anvertrauten jungen Menschen persönlich so gestärkt und gut vorbereitet mit dem notwendigen Wissen und den erforderlichen Kompetenzen in ihr Studium und ihr Berufsleben entlassen werden.
Das Gymnasium Schloss Overhagen (G9) ist eine kleine, zweizügige Schule mit nahezu 500 Schülerinnen und Schülern. Diese werden von etwa 35 Lehrerinnen und Lehrern unterrichtet. Die geringe Größe der Schule und deren Lage auf dem Schlossgelände bringen Überschaubarkeit mit sich und damit eine familiäre Atmosphäre, in der die Schüler*innen sich zu Hause fühlen können.
Für unsere Schule ist es charakteristisch, dass ein sehr persönliches Verhältnis zwischen Lehrenden und Lernenden besteht. Pünktlichkeit, gegenseitiger Respekt und Toleranz sind uns für unser Zusammenleben wichtig und vermitteln den Schüler*innen Werte für ihr weiteres Leben.
Die Lehrer*innen am Gymnasium Schloss Overhagen sehen sich als Helfende und Beratende im Lernprozess der Schüler*innen; wir regen Lernen an und unterstützen die Schüler*innen bei der Organisation ihrer eigenen Lernprozesse. Diese pädagogische Arbeit ist nur in einem Klima gegenseitigen Vertrauens zwischen Eltern, Schüler*innen und Lehrer*innen möglich. Die Erziehungspartnerschaft mit den Eltern und ein vertrauensvoller Umgang zwischen Schüler*innen und Lehrer*innen spielen hierbei eine wesentliche Rolle.
Dies ist für uns von besonderer Bedeutung gerade bei der Integration von Lernenden mit Migrationshintergrund. Wir empfinden deren unterschiedliche kulturelle Wurzeln als Bereicherung und wollen ihnen Mut machen, sich selbstbewusst in das politische und vielfältige Leben unserer Gesellschaft einzubringen.
Im Rahmen des Offenen Ganztagsangebots mit Hausaufgabenbetreuung und Arbeitsgemeinschaften lernen wir Lehrer*innen unsere Schüler*innen in ganz anderen Zusammenhängen und Rollen kennen - und umgekehrt- und Partnerschaft wird konkret erlebbar.
Schon seit der Schulgründung und ihrer Aufbauphase halfen Schülerinnen und Schüler bei der baulichen Gestaltung der Schule und auch heute ist ihre Mitwirkung überall präsent, wie unter anderem die Kunstwerke in den Fluren und Klassenräumen bezeugen.
Kein Widerspruch an einem kleinen Gymnasium.
Da das GSO zunächst (auch) als Internat geführt wurde, können sowohl der offene Ganztag als auch die individuelle Förderung bei uns auf eine lange Tradition zurückblicken. Unsere Hausaufgabenbetreuung und die Förderkurse in den schriftlichen Fächern werden in der Regel von Lehrer*innen geleitet. Die einzelnen Nachmittage sind individuell buchbar, so dass dies Schüler*innen und Eltern größtmögliche Freiheit gewährt.