Große Theaterkunst auf der Schlossbühne: Faust-Inszenierung begeistert Schüler:innen
Am vergangenen Dienstag verwandelte sich die schuleigene Theaterbühne in ein faszinierendes Schauspielhaus: Die Schüler:innen der EF und der Q2 erlebten eine eindrucksvolle Inszenierung von Goethes "Faust". Schauspieler Ekkehard Voigt begeisterte das Publikum mit einer einzigartigen Darbietung, bei der er in alle Rollen des Dramas schlüpfte und die Zuschauer:innen aktiv in das Geschehen einband.
Bereits zu Beginn stellte Voigt klar, dass dies keine gewöhnliche Lesung oder Aufführung werden würde. Die Zuschauer:innen fanden sich plötzlich in der Rahmenhandlung einer "Schule für Höhere Teufelei" wieder, in der "Faust" als Lehrmaterial zur Manipulation und Verführung diente. Dabei wurde schnell klar: Fausts Geschichte ist nicht nur ein altes Drama, sondern hochaktuell.
Mit unermüdlicher Energie und beeindruckender Wandlungsfähigkeit schuf Voigt eine intensive Atmosphäre. So wurde das Publikum nicht nur Zeuge von Fausts Pakt mit Mephisto, sondern auch selbst Teil der Inszenierung: Einige wurden zu Klopfgeistern erklärt, andere als lebendige Bühnenrequisiten ins Geschehen eingebaut oder mussten mit voller Inbrunst den Titel der nächsten Szene ansagen.
Diese interaktive Gestaltung sorgte nicht nur für zahlreiche Überraschungsmomente, sondern machte den anspruchsvollen Stoff greifbarer. Voigt verstand es meisterhaft, die Schüler:innen in seinen Bann zu ziehen und durch gezielt eingebrachte Kommentare die Themen des Dramas auf ihre eigene Lebenswelt zu übertragen. In der anschließenden Nachbesprechung betonte er, wie wichtig es sei, sich der eigenen Entscheidungen bewusst zu sein: "Man hat immer die Wahl, Ja oder Nein zu sagen, und trifft so jeden Tag die Entscheidung für oder gegen das Gute."
Mit auf den Weg gab er den Schüler:innen zudem eine Botschaft, die weit über das Drama hinausreicht: "Begegnet ihr jemandem mit einem Lächeln, dann bekommt ihr auch eines zurück." Eine wertvolle Erkenntnis, die nicht nur für die Auseinandersetzung mit "Faust", sondern für das Leben selbst von Bedeutung ist.
Die Aufführung hinterließ einen nachhaltigen Eindruck und sorgte für angeregte Diskussionen – ein Zeichen dafür, dass klassische Literatur auch heute noch fesseln kann, wenn sie lebendig vermittelt wird.