Termine / Wichtige Informationen

6. Juli 2023

„Man muss nur mutig genug sein“

Durch ein einfaches Umstellen der Buchstaben kann der eigene Name plötzlich zu einer ganz anderen Person gehören. Diese Erfahrung machten die Schüler des Differenzierungskurses Theater am Gymnasium Schloss Overhagen. Durch die Anagramme erschufen sie fiktive Person, zu der sie die Lebensgeschichte erfinden sollten. Die Ergebnisse präsentierten sie beim ersten „Slam@School“ auf der Schlossbühne.

Overhagen - In einem randvollen Saal vor etwa einhundert Gästen stellten die 14- und 15-jährigen Schülerinnen und Schüler von Lehrer Hendrik Jahns ihr poetisches Können unter Beweis. So vielfältig wie die Vortragenden selbst waren auch die Themen, die sie in ihren Texten ansprachen. Vom Ingenieursjob über Ernährungspyramiden bis hin zu Harry Potter war alles vertreten. Die Stimmung mal poetisch, mal nachdenklich, mal lustig.

Dass sie „ein Jahr für diesen Moment gearbeitet haben“, wie Jahns erzählte, merkte man den Schülern deutlich an. Viele waren aufgeregt, manche strotzten nur so vor Selbstbewusstsein, aber sie alle haben gemeinsam auf diesen Moment hingefiebert.

In fünf Gruppen traten sie gegeneinander an. Bei den „kritisch korrekten Kritikern“ erntete besonders Jakob Weinhold mit seinem Text „Leitbild“ Applaus. Er hinterfragte Oberflächlichkeit und Schein, konnte sich aber dennoch nicht gegen den Text von Jannik Wenniges durchsetzen, der mit Gedanken über die Schlauheit der Menschen ins Finale einzog.

Bei den „Slamtaktikern“ war Tykhon Malashev der gekrönte Favorit. Der junge Ukrainer stellte seinen Text „Freundin“ in fast perfektem Deutsch vor, obwohl er noch nicht lange in Deutschland lebt. Sein unbestreitbares Selbstbewusstsein tat sein Übriges und bescherte ihm den verdienten Einzug ins Finale.

Eine schwierige Entscheidung musste die Publikumsjury bei der Gruppe „Vergangenheit und Zukunft“ treffen. Alle vier Mädchen boten einzigartige Texte dar. Doch statt dem Zauber der Musik, den Celina Backofe beschreibt, und der Verbindung zwischen Harry Potter und der heutigen Welt, die Lina Schäpermeier mit viel Herzblut präsentierte, zog Alessia Protopapa mit ihrem Text über Träume ins Finale ein. „Man muss nur mutig genug sein“, so ihre Devise.

Die Skandale der Welt wurden von der folgenden Gruppe aufgedeckt. Besonders kreativ war hier der Text von Finn Großer, der den ehemaligen Präsidenten der USA mit dem Horror-Clown aus Stephen Kings „Es“ verglich. „Beide überleben nur durch die Angst die, sie verbreiten“, stellte er treffend fest. Allerdings konnte sich Karlos Kuntchulia mit seinem Süßigkeiten-Slam gegen ihn durchsetzen. „Elementare Bildung“ erfuhr man in der letzten Gruppe des Abends. Hier stellte Jule Trost den wohl tiefgründigsten Text des Abends mit dem Titel „Feuer“ vor, der direkt unter die Haut ging. Mit ihrer Stimme und Sätzen wie „Narben sind nur Narben. Trage sie wie Abzeichen“, zog sie das gesamte Publikum in den Bann.

Bei der finalen Entscheidung gewann Karlos Kuntchulia knapp vor Jule Trost. Alle Finalisten erhielten einen „Wunscherfüller“-Gutschein, aber auch die anderen Slammer und Lehrer Hendrik Jahns waren sichtlich stolz auf sich und diesen gelungenen Abend.

Quelle für den Text des Beitrages: DER PATRIOT vom 23.06.2023

Bilder von der Aufführung auf der Schlossbühne des GSO:

homeapartmentpencilmagic-wandsunheartstarflagfile-emptygraduation-hatcamera-videobookusersshirtmap-markercalendar-fulltabletlaptop-phonerocketsmilehourglassthumbs-upcrossmenuchevron-down-circlesort-amount-asc