Gemäß unserem Schulmotto Gemeinsam. Leben. Lernen liegt dem GSO die soziale Entwicklung der Schüler:innen am Herzen. Die Förderung sozialer Kompetenzen stärkt die Klassengemeinschaft und sorgt somit für eine Wohlfühlatmosphäre, was wiederum auch indirekt das Lernen unterstützt. Um diese sozialen Kompetenzen zu fördern, hat sich das Sozialtraining, in dem die Schüler:innen in mehreren kleine Spielen auf praktische Art lernen, ein tieferes Verständnis für die Bedeutung von Empathie, Rücksichtnahme und Kooperation miteinander zu erlernen, als gewinnbringend erwiesen. In dieser Woche fand das Sozialtraining in den 5.Klassen statt.
Im Sozialtraining mussten die Fünftklässler:innen gemeinsam Strategien entwickeln und Techniken zur Problemlösung finden. Unter anderem mussten sie Bälle, die weit voneinander entfernt im Raum verteilt waren, einsammeln, ohne sich mehr als einmal zu bewegen.
In einem anderen Spiel ging es etwas kniffliger zu: Die Schüler.innen fassten sich an den Händen und bildeten einen Kreis. Die Aufgabe bestand nun darin, einen Gymnastikreifen reihum an den Nachbarn zu übergeben, ohne die Hände zu lösen.
Die Übungen stellten die Schüler:innen das ein oder andere Mal vor Herausforderungen, machten ihnen aber sichtlich viel Freude und sorgten für viele spaßige Momente Durchgeführt wurde das Sozialtraining von den Schüler:innen des Pädagogik-Leistungskurses, welche gemeinsam mit ihrer Lehrerin Frau Schäfer geeignete Übungen ausgewählt oder eigens entwickelt hatten.
Ein strahlend blauer Himmel und Sonnenstrahlen bildeten vergangenen Freitag die perfekte Kulisse für einen aufregenden Sporttag. Die gesamte Schulgemeinschaft versammelte sich frühmorgens zunächst im Schulgebäude, um sich dann gemeinsam auf den Weg zu den Sportplätzen in Overhagen zu machen. Während die Klassen 5 und 6 sowie die Klassen 9 und 10 im „Stadion am Bahndamm“ des SW Overhagen ihre sportlichen Fähigkeiten im Brennballturnier unter Beweis stellten, nutzten die Klassen 7 und 8 sowie die Oberstufenschüler:innen den Sportplatz „Ententeich“ in Overhagen.
Nach einer kurzen Aufwärmphase erfolgte die Zuteilung der Teams auf ihre jeweiligen Spielfelder durch die von Herrn Kolditz ausgebildeten Sporthelfer:innen. Gerade bei den jüngeren Schüler:innen war die Vorfreude auf den Wettkampf förmlich spürbar, als sie das Spielfeld betraten und dem gegnerischen Team gegenüberstanden.
Während bei den jüngeren Teilnehmer:innen der Spaß an der Freude überwog, ließen sich die Oberstufenschüler:innen eher von ihrem Ehrgeiz leiten. Unabhängig von ihrer Motivation wollten alle Mannschaften so viele Punkte wie möglich erzielen, um sich für die nächsten Runden zu qualifizieren. Die anwesenden Zuschauer verfolgten dabei gebannt die Wurf-, Fang- und Lauftechniken der einzelnen Teams. Die umstehenden Spieler:innen feuerten dabei vor allem diejenigen an, die von Base zu Base liefen, um Punkte für das Team zu erzielen. Zwischen den einzelnen Spielen suchten die Teilnehmenden unter den schattenspenden Bäumen ein Plätzchen, um sich auszuruhen, neue Strategien zu besprechen und neue Energie für die bevorstehenden Runden zu tanken. Dabei war auch genügend Zeit, um sich ausgiebig zu unterhalten und das gute Wetter zu genießen.
Zweifelsohne sorgte der Sporttag für jede Menge Spaß und Bewegung im Freien. Im Brennballturnier stellten unsere Schüler:innen jedoch nicht nur ihre sportlichen Fähigkeiten unter Beweis. Die Zuschauer erfreuten sich auch an der Fairness, die die Wettstreitenden bewiesen sowie an dem Teamgeist innerhalb der Mannschaften. So konnten vor allem die Mannschaften punkten, deren Spieler:innen eng zusammenarbeiteten und sich gegenseitig anfeuerten.
In der Unterstufe setzte sich das Team 6b.2 durch, während bei den 7. und 8.Klassen das Team 8a.1 das Turnier für sich entschied. Bei den nächsthöheren Klassen triumphierte die Gruppe 10b.1 und das Team Q2.1 verließ als strahlender Sieger der Oberstufen-Turniere den Platz.
Wir gratulieren allen Gewinner-Teams zu ihrem Erfolg und bedanken uns recht herzlich bei Herrn Kolditz und seinen Sporthelfern und Sporthelferinnen für die Organisation und Durchführung dieses spannenden Brennballturniers. Des Weiteren bedanken wir uns herzlich bei Frau Salmen und ihrem Team, die die Sportler:innen an diesem Tag mit kühlen Getränken und unter Anderem Grillwürsten versorgt haben.
In der letzten Schulwoche des vorangegangen Schuljahres 2022/23 durften wir uns von gleich fünf liebgewonnen Kolleg:innen verabschieden, die nach ihrem jahrzehntelangen Einsatz für unsere Schule ihren wohlverdienten Ruhestand antraten.
33 Jahre war Studiendirektorin Elisabeth Nuphaus eine tragende Säule am Gymnasium Schloss Overhagen. Mit Leidenschaft unterrichtete sie in dieser Zeit die Fächer Biologie, Pädagogik und Kunst und konnte dabei ihre eigene Begeisterung für diese Fächer auf die Schüler:innen übertragen. In ihrer Funktion als Stufenleiterin als auch als Mittelstufenkoordinatorin stand sie den Schüler:innen stets mit Rat und Tat zur Seite. Ein weiteres Anliegen war ihr stets die Suchtprävention, die sie mittels verschiedener Aktionen am GSO etablierte.
Studiendirektor Karl Thiemeyers Verbindung zum GSO begann schon früh. Denn was viele vielleicht noch nicht wussten: er selbst war einst Schüler am GSO. 1989 trat er dann seinen Dienst als Lehrer an unsere Schule an und bereicherte das GSO 34 Jahre lang in den Fächern Informatik, Mathematik und Erdkunde. Aber vor allem seine Roboter AG, mit der er viele Male herausragende Erfolge erzielen konnte, werden die Schüler:innen sicherlich im Gedächtnis behalten. Die Teilnahme im letzten Jahr dürfte ein krönender Abschluss gewesen sein, konnten die Schüler der Roboter AG doch zum wiederholten Mal den ersten Platz bei dem STARK-Wettbewerb erzielen. Vermutlich ist es seiner Vorliebe für knifflige mathematische Aufgaben auch geschuldet, dass er die Aufgabe der Stundenplanung am GSO entspannt und gewissenhaft über mehrere Jahre hinweg übernahm. Zusammen mit Frau Nuphaus hat auch er mehrere Male die Aufgabe der Stufenleitung übernommen.
Seit 2007 und somit 15 Jahre lang hat Reinhard Wiedey seine Leidenschaft mit den Schüler:innen des GSO geteilt und diese mit absolutem Herzblut in den Fächern Geschichte und Latein unterrichtet.
Wir bedanken uns bei diesen drei Kolleg:innen von ganzem Herzen für die jahrzehntelange wertvolle Arbeit und ihren Einsatz an unserer und für unsere Schule und wünschen ihnen alles Gute zum wohlverdienten Ruhestand.
Des Weiteren haben wir uns auch von zwei Lehrkräften verabschiedet, die bereits ihren offiziellen Ruhestand in den letzten Jahren angetreten haben, das GSO aber dennoch weiterhin mit Freude unterstützt haben. Ulrich Haverland blieb so der Fachschaft Kunst noch bis Ende des letzten Schuljahres erhalten und Reiner Klör unterstützte im letzten Schuljahr die Fachschaft Physik mit der Übernahme einiger Unterrichtsstunden.
Mit Beginn des neuen Schuljahres steigt bei allen Schüler.innen die Neugier auf den neuen Stundenplan und die neuen Lehrer:innen. Wie aufgeregt und neugierig da insbesondere die neuen Fünftklässler:innen sind, die ihre gewohnte Grundschulumgebung verlassen haben und nun eine weiterführende Schule besuchen, kann man sich gut vorstellen.
Am Montag durften wir 60 neue Fünftklässler:innen sowie deren Eltern in der Pausenhalle unserer Schule in Empfang nehmen und zu ihrem ersten Tag bzw. dem ersten Tag ihrer Kinder am GSO begrüßen.
Dazu nahmen die Schüler:innen der aktuellen 6.Klassen die Neuankömmlinge gleich zu Beginn musikalisch in Empfang und erklärten freudig im Chor „Ich mag Musik“. Begleitet wurden sie dabei von Frau Dewenter am Klavier.
Nach diesem musikalischen Einstieg hieß der Schulleiter Dirk Zacharias mit einem freudestrahlenden „Endlich geht es los!“ die frischgebackenen Gymnasiasten herzlich willkommen. Schließlich steht den neuen Füntklässlern eine spannende Woche mit vielen neuen Eindrücken bevor. Der Start am Gymnasium hält nicht nur neue Lehrer:innen und neue Mischüler:innen bereit, sondern auch neue Fächer. Um diese Herausforderung der nächsten Tage und Wochen meistern zu können, sammelte Herr Zacharias gemeinsam mit den neuen Schüler:innen eine Menge guter Wünsche, die er in eine Schultüte verpackte. Mithilfe eines Sprechkanons zählten die Sänger:innen der 6.Klassen die Fächer am GSO in eindrucksvoller Weise auf.
Herr Zacharias sammelt gemeinsam mit den neuen Fünftklässlern Wünsche für den Schulstart
Zum Ende der Begrüßung war es Herrn Zacharias wichtig, den neuen Schützlinge mit auf den Weg zu geben, dass sie sich bei Fragen jederzeit an alle Mitschüler:innen und Lehrer:innen des GSO wenden können und versicherte zwinkernd: „Wir sind echt alle nett“. Nach diesen aufmunternden Worten wurden die Schüler:innen der Klasse 5a von ihrem Klassenlehrer Herr König und die Schüler:innen der Klasse 5b von ihrer Klassenlehrerin Frau Schade zu ihren Klassenräumen und in ihren ersten spannenden Tag geführt.
Herr König nimmt die Klasse 5a in Empfang und Frau Schade nimmt die Klasse 5b in Empfang
Wir begrüßen unsere neuen Fünftklässler:innen ganz herzlich am GSO und wünschen ihnen einen guten Start mit vielen spannenden Momenten und vielen neuen Freunden.
Am Samstag, den 17. Juni 2023, war es so weit: für unsere diesjährige Abiturientia wurde der rote Teppich ausgerollt. Die 53. Zeugnisausgabe fand in diesem Jahr erneut auf dem liebevoll dekorierten Schlossgelände des GSO statt, welches 2020 aufgrund der Corona-Pandemie das erste Mal für die Verleihung der Abiturzeugnisse genutzt wurde und wegen der wunderschönen Kulisse von den nachfolgenden Jahrgängen als Location beibehalten wurde. Vermutlich, da sich alle einig sind, dass ein Schloss mit Park der wohl schönste Ort für eine Abiturfeier in Lippstadt ist. Aber sicherlich auch, da mit dem Erhalt des Abiturzeugnisses ein neuer Lebensabschnitt für die jungen Menschen bevorsteht. Nicht nur der Übergang von der schulischen Laufbahn zur Ausbildung oder dem Studium, sondern auch die erste eigene Wohnung und der damit verbundene Abschied stehen bevor. Daher mag es nicht verwundern, dass die Schülerinnen und Schüler den Schlosspark des GSO bewusst als Veranstaltungsort für ihre Abiturfeier gewählt haben, da sie damit auch ein Stück Heimat verbinden.
Bei herrlichem Sonnenschein überreichte der Schulleiter Herr Dirk Zacharias in familiärer und feierlicher Atmosphäre den 64 Schülerinnen und Schülern, die sich von den anwesenden Familien, Freunden und Lehrern gebührend feiern ließen, ihr Abiturzeugnis. 18 Schülerinnen und Schüler durften sich dabei über eine Eins vor dem Komma freuen.
Besonders groß war die Freude bei Lieselotte Brenken und Franziska Wiese: sie konnten ihr Abitur mit einer hervorragenden 1,0 abschließen, Franziska erzielte sensationelle 893 Punkte.
Da ist die Freude nicht zu übersehen: Franziska Wiese (links) und Lieselotte Brenken (mit ihrer Zwillingsschwester Luise rechts im Bild) mit ihrem Zeugnis mit dem herausragenden Schnitt von 1,0 in der Hand
In jedem Jahr besteht die Möglichkeit ausgewählte Schülerinnen und Schüler für besondere Leistungen zu würdigen. In diesem Jahr konnten sich 5 Schülerinnen und 4 Schüler über solch eine Würdigung freuen. Für ihre herausragenden Leistungen im Fach Chemie erhielt Franziska Wiese den Abiturpreis der Gesellschaft Deutscher Chemiker und konnte sich zusätzlich über einen Buchpreis freuen. Connor Meister und Anton Pietsch qualifizierten sich ebenso für den Abiturpreis der Gesellschaft Deutscher Chemiker. Den Abiturpreis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) sicherte sich Ben Blahut. Lukas Voßebürger und Lieselotte Brenken erhielten ebenso den Abiturpreis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, konnten darüber hinaus aber auch noch einen Buchpreis entgegennehmen. Nicht nur ihre herausragenden Leistungen im Fach Physik stachen bei Lieselotte hervor: auch für ihre herausragenden Leistungen im Fach Mathematik erhielt sie den Abiturpreis. Kristin Kemper nahm den Abiturpreis von Spektrum der Wissenschaften für ihre Leistungen im Fach Biologie und Chemie entgegen. Einen Schulvorschlag für ein Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes erhielten Luana Marinucci und Nelli Schweda.
Der Schulleiter bescheinigte den Abiturienten mit dem Erreichen des höchsten Bildungsabschlusses jedoch nicht nur die nötige Intelligenz, sondern auch eine Vielzahl an positiven Eigenschaften und Talenten. Im Zwiegespräch mit der KI Chat GPT zeigte sich, dass die KI zwar fehlerfrei die Definition des Begriffs Abitur wiedergeben, jedoch keine Aussagen über die spezifischen Leistungen der Schülerinnen und Schüler oder über deren persönliche Entwicklung treffen kann. Im Zeitalter von Chat GPT können künstliche Intelligenzen zwar Wissen wiedergeben, aber Menschlichkeit nicht ersetzten. „Es braucht nicht nur das Wissen, sondern selbstbewusste und starke Persönlichkeiten, die mit einem verlässlichen Wertekompass ausgestattet sind und die Herausforderungen unserer Zeit mutig und mit Elan angehen“, war daher das treffende Fazit des Schulleiters, der die Abiturienten dazu aufforderte, sich mit ihrem Wissen, ihren Talenten und ihrer Toleranz verantwortungsbewusst und aktiv in die Gesellschaft miteinzubringen.
Dass die diesjährigen Abiturienten in den 8 Jahren am GSO zu selbstbewussten und starken Persönlichkeiten herangewachsen sind, zeigte die Zeugnisverleihung selbst: in eigens gewählten Gruppen oder in einem bewusst gewählten Soloauftritt nahmen sie ihre Zeugnisse, begleitet von selbstgewählten Musiktiteln, entgegen. Dadurch entstand ein musikalisches Potpourri, das die Persönlichkeiten der jungen Erwachsenen auf unterhaltsame Weise widerspiegelte. Während die einen sich selbst in dem Song Cotton Eye Joe am besten vertreten sahen, bevorzugten andere wiederum aussagekräftige HipHop- oder Pop-Songs. „Welcome to fabulous Abi Vegas“ lautete das diesjährige Motto. In den Augen des Bürgermeisters Arne Moritz ein treffendes Motto. Denn mit dem Abiturzeugnis seien die Abiturienten mit einem guten Blatt ausgestattet, das nur noch geschickt ausgespielt werden müsse, um so den persönlichen Jackpot erreichen zu können. Und schließlich: „Las Vegas ist die Stadt der unbegrenzten Möglichkeiten und die steht Ihnen jetzt offen“.
Die Reise nach Abi Vegas war an der einen oder anderen Stelle mal mit mehr, mal mit weniger Kraftanstrengungen verbunden, doch zum Ende hin sei es allen gelungen, ihre Koffer zu schließen, versinnbildlichte Herr Achaz von der Schulenburg in seiner Rede den Weg zum Abitur.
Als Stufenleiter und somit als verlässliche Ansprechpartner standen Frau Anja Vogt und Herr Timm Kolditz den Abiturienten drei Jahre lang zur Seite. Für beide steht am Ende des Tages fest: es gab viele schöne Momente mit und in dieser Stufe und beide konnten sich in dieser Zeit, sei es auf der Stufenfahrt nach Berlin, bei der Abi-Mottowoche oder dem Abisturm, stets auf die jungen Erwachsenen verlassen.
Abgerundet wurde die Zeugnisverleihung mit dem Steigenlassen der Luftballons und somit der offizielle Teil der Feier beendet und in die abendliche Veranstaltung übergeleitet, bei der sich alle Anwesenden gemäß des Abimottos auf eine fabelhafte Party vor dem Schloss freuen konnten.
Bilder von der Abiturfeier im Schlossgarten:
Bilder nach der Zeugnisüberreichung:
Die Leistungskursgruppen mit ihren Lehrern:
Ob Nahtoderfahrung mit Engel und Teufel, ein gründlich versemmelter Heiratsantrag oder ein unvorhersehbarer Suizid: Recht sonderbar ist es, das Stück, das der Literaturkurs der Q1 am Gymnasium Schloss Overhagen jetzt auf der Schlossbühne aufgeführt hat. Sonderbar, skurril, voll von schwarzem Humor, aber auch sensibel und eindringlich. „Die Sonderbar“ lautet treffend der Titel. Und in dieser Bar begegnen sich eine Menge merkwürdiger Individuen.
Eigentlich sei ein ganz anderes Stück geplant gewesen, erzählt Hendrik Jahns, Lehrer für das Fach Theater, am Montag auf der Schlossbühne. Doch aus organisatorischen Gründen konnte das GSO in diesem Jahr nicht an den Lippstädter „Schultheatertagen“ auf der Studiobühne teilnehmen. So schrieben die Schülerinnen und Schüler kurzerhand ein eigenes Stück und sich quasi auf den Leib. Und das in nur wenigen Monaten. Das Ergebnis ist eine schräge kammerspielartige Inszenierung, mit teils beeindruckenden Dialogen, ungemein amüsant und gleichzeitig verwirrend. Der Humor an der Oberfläche wird zwischendurch ad absurdum geführt.
Die „Sonderbar“ ist eine in die Jahre gekommene Gastronomie. Der ältere Gastwirt hat an diesem Abend ein letztes Mal geöffnet und wird mit seltsamen Gästen konfrontiert. Ob der verliebte Bräutigam in spe, der zur Freude des Publikums den richtigen Zeitpunkt für den Antrag verpasst, oder der Lotteriegewinner, der vor Schreck kurzfristig ins Koma fällt und eine Begegnung der besonderen Art mit Himmel und Hölle hat. Da wird dann auch mal eindrucksvoll aus Goethes „Faust“ zitiert.
Ob die Zeitreisenden mit ihren Aluhüten, die ihre Neugier mit dem Leben bezahlen, die vom Krebs geheilte junge Frau, die auf brutale Weise mit der Oberflächlichkeit ihrer angeblichen Freundinnen konfrontiert wird oder „der letzte Gast“, der eigentlich seinem Leben ein Ende bereiten möchte, bis plötzlich nebenan ein Schuss fällt. Es sind einzelne ineinander verwobene Geschichten, die leidenschaftlich erzählt werden. Auch Licht und Ton kommen geschickt zum Einsatz, sowie eine gut durchdachte „Vorhang-Dramaturgie“. Das Teil kommt nämlich wirkungsvoll zum Einsatz, wenn auf der Bühne rasch etwas umarrangiert werden muss.
Auch vor vollem Körpereinsatz schrecken die jugendlichen Darsteller nicht zurück. Wenn hier einer umfällt, dann aber voll auf die Bretter. Da erschrickt sogar die erste Reihe. Und nicht nur die spendet am Ende begeisterten Applaus für eine wunderbare, kurzweilige Darbietung.
Quelle für den Text des Beitrages: DER PATRIOT vom 24.06.2023
Bilder von derr Aufführung auf der Schlossbühne des GSO:
Durch ein einfaches Umstellen der Buchstaben kann der eigene Name plötzlich zu einer ganz anderen Person gehören. Diese Erfahrung machten die Schüler des Differenzierungskurses Theater am Gymnasium Schloss Overhagen. Durch die Anagramme erschufen sie fiktive Person, zu der sie die Lebensgeschichte erfinden sollten. Die Ergebnisse präsentierten sie beim ersten „Slam@School“ auf der Schlossbühne.
Overhagen - In einem randvollen Saal vor etwa einhundert Gästen stellten die 14- und 15-jährigen Schülerinnen und Schüler von Lehrer Hendrik Jahns ihr poetisches Können unter Beweis. So vielfältig wie die Vortragenden selbst waren auch die Themen, die sie in ihren Texten ansprachen. Vom Ingenieursjob über Ernährungspyramiden bis hin zu Harry Potter war alles vertreten. Die Stimmung mal poetisch, mal nachdenklich, mal lustig.
Dass sie „ein Jahr für diesen Moment gearbeitet haben“, wie Jahns erzählte, merkte man den Schülern deutlich an. Viele waren aufgeregt, manche strotzten nur so vor Selbstbewusstsein, aber sie alle haben gemeinsam auf diesen Moment hingefiebert.
In fünf Gruppen traten sie gegeneinander an. Bei den „kritisch korrekten Kritikern“ erntete besonders Jakob Weinhold mit seinem Text „Leitbild“ Applaus. Er hinterfragte Oberflächlichkeit und Schein, konnte sich aber dennoch nicht gegen den Text von Jannik Wenniges durchsetzen, der mit Gedanken über die Schlauheit der Menschen ins Finale einzog.
Bei den „Slamtaktikern“ war Tykhon Malashev der gekrönte Favorit. Der junge Ukrainer stellte seinen Text „Freundin“ in fast perfektem Deutsch vor, obwohl er noch nicht lange in Deutschland lebt. Sein unbestreitbares Selbstbewusstsein tat sein Übriges und bescherte ihm den verdienten Einzug ins Finale.
Eine schwierige Entscheidung musste die Publikumsjury bei der Gruppe „Vergangenheit und Zukunft“ treffen. Alle vier Mädchen boten einzigartige Texte dar. Doch statt dem Zauber der Musik, den Celina Backofe beschreibt, und der Verbindung zwischen Harry Potter und der heutigen Welt, die Lina Schäpermeier mit viel Herzblut präsentierte, zog Alessia Protopapa mit ihrem Text über Träume ins Finale ein. „Man muss nur mutig genug sein“, so ihre Devise.
Die Skandale der Welt wurden von der folgenden Gruppe aufgedeckt. Besonders kreativ war hier der Text von Finn Großer, der den ehemaligen Präsidenten der USA mit dem Horror-Clown aus Stephen Kings „Es“ verglich. „Beide überleben nur durch die Angst die, sie verbreiten“, stellte er treffend fest. Allerdings konnte sich Karlos Kuntchulia mit seinem Süßigkeiten-Slam gegen ihn durchsetzen. „Elementare Bildung“ erfuhr man in der letzten Gruppe des Abends. Hier stellte Jule Trost den wohl tiefgründigsten Text des Abends mit dem Titel „Feuer“ vor, der direkt unter die Haut ging. Mit ihrer Stimme und Sätzen wie „Narben sind nur Narben. Trage sie wie Abzeichen“, zog sie das gesamte Publikum in den Bann.
Bei der finalen Entscheidung gewann Karlos Kuntchulia knapp vor Jule Trost. Alle Finalisten erhielten einen „Wunscherfüller“-Gutschein, aber auch die anderen Slammer und Lehrer Hendrik Jahns waren sichtlich stolz auf sich und diesen gelungenen Abend.
Quelle für den Text des Beitrages: DER PATRIOT vom 23.06.2023
Bilder von der Aufführung auf der Schlossbühne des GSO: